2006 - Urlaub auf Bonaire

 

Bonaire ist eine Insel in der Karibik. Sie gehört zu den Niederländischen Antillen und liegt etwa 80 Km vor der Küste von Venezuela.
Die beiden Nachbarinseln sind Aruba und Curacao. Diese 3 Inseln nennt man die ABC – Inseln. Man sagt auch, es sind die Inseln unter dem Wind, denn es gibt dort keine Wirbelstürme, Hurrikane oder Ähnliches. Bonaire ist etwa 40km lang und 5 – 12 km breit.
Die Hauptstadt heißt Kralendijk. Das bedeutet soviel wie : Korallendeich. Insgesamt gibt es etwa 14000 Einwohner auf der Insel, und natürlich viele Urlauber. Die meisten Urlauber sind Sporttaucher, denn diese Insel ist ein Paradies für Taucher.

 

Nationalpark


Im etwas hügeligen Norden befindet sich der Washington Nationalpark. Dort kommen die Freunde der Kakteen und der stachligen Sträucher und Bäume auf ihre Kosten. Diese Burschen warten nur darauf den harmlosen Touristen ihre Waffen in die Füße zu rammen. Umsonst wird von den Insulanern nicht zu festem Schuhwerk geraten. Noch nicht einmal ein Autoreifen ist davor sicher. Kann sich Jemand vorstellen wie es ist bei 35° in der prallen Sonne den Reifen eines Jeeps zu wechseln?

Nationalpark ( hier klicken )

Wir können es , denn uns hat es bei einem Parkbesuch eiskalt erwischt. Bei dem Radwechsel hatten wir dann auch jede Menge tierische Zuschauer. Die wilden Esel und Ziegen, die im Park rumlaufen, hielten einen gebührenden Abstand. Nur gut , dass sie kein Deutsch verstehen, sonst wären sie um ein paar deftige Ausdrücke reicher geworden.

 

Ja, dann gibt es dort noch Echsen. Diese flinken Burschen kamen ziemlich nah heran.Niedliche kleine und auch Exemplare von über einem Meter Länge. Ich finde sie sehr schön, denn sie schillern teilweise wie Metall in der Sonne. Streicheln sollte man sie lieber nicht, denn ihre Zähne sind wunderbar scharf und in größerer Menge vorhanden. Am meisten freuen sie sich über mitgebrachte Äpfel und Bananen, denn sie sind reine Vegetarier.


Ein paar kleine Seen sind auch vorhanden und man kann dort die Flamingos beobachten. Es sind sehr scheue Tiere und sie lassen sich nur aus der Ferne betrachten.
Im Süden der Insel sieht es anders aus. Dort wird auf großen Salinefeldern aus Meerwasser Salz gewonnen. Das Meerwasser verdunstet und das zurückbleibende Salz wird mit einer Art Schneepflug zusammengeschoben. Mit Hilfe eines Förderbandes wird das Salz dann auf Frachtschiffe transportiert und in alle Welt verkauft.

 

Die Amtssprache auf der Insel ist Holländisch und als Währung gibt es den Antillengulden. Daneben kann man auch überall mit US- Dollar bezahlen. Auch der Euro wird schon akzeptiert. Die Soldaten werden vom Niederländischen Königshaus eingesetzt, aber sonst haben die Inseln ihre eigene Verwaltung.
Dann gibt es noch die vorgelagerte Insel Klein Bonaire. Sie ist unbewohnt und etwa 800m von der Hauptinsel entfernt. Klein Bonaire hat übrigens einige Jahre lang Harry Bellafonte gehört und wurde 1989 für 3 Millionen US-Dollar verkauft. Die Insel steht unter Naturschutz, denn dort legen Meeresschildkröten ihre Eier ab.


Auf Bonaire kann man das ganze Jahr Urlaub machen. Es regnet nur sehr selten und die Sonne scheint fast immer.
Die Durchschnittstemperatur liegt etwa bei 28° C, Nachts sind es ca. 4°C weniger. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt rund 76%.
Das ist natürlich für uns Europäer so richtig angenehm
. Da nun der letzte Winter überhaupt kein
Ende nehmen wollte, haben wir beschlossen, uns in wärmere Gefilde zu begeben. Wie schon des öfteren fiel unsere Wahl auf Bonaire. Dort können wir nämlich unserem Hobby, dem Tauchen, nachgehen. Wir haben zwar erst mit 56 Jahren unseren Tauchschein erworben, aber wir lieben
dieses Hobby, und es stehen inzwischen fast 800 Tauchgänge in unseren Logbüchern.

Also haben wir uns im Reisebüro ein Flugticket gekauft und per E-Mail ein Appartement auf einer Tauchbasis direkt am Meer gebucht. Da wir schon einige Male dort waren, bereitete uns dieses keine Schwierigkeiten. Ein Zubringer brachte uns nach Amsterdam und dann flogen wir direkt mit
der KLM nach Bonaire. Am Flamingo-Airport auf Bonaire wurden wir abgeholt. Das hat die Tauchbasisbesitzerin veranlasst.
Wir haben sie auf der Boot in Düsseldorf kennengelernt und verbrachten auf ihrer Tauchbasis einen wunderbaren Tauchurlaub.


Ja, nun kann der Urlaub beginnen. Wie gesagt, Bonaire ist eine Karibikinsel, aber eine Insel der besonderen Art. Sie ist nämlich ein Taucherparadies. Das bedeutet, dass sich die Schönheit der Insel erst unter Wasser zeigt in einem wunderbarem Unterwasserpark. Es gibt insgesamt über 80 Tauchplätze auf Bonaire und der in 800m Entfernung vorgelagerten Insel Klein Bonaire. Letztere kann nur mit einem Tauchboot erreicht werden. Auf der Hauptinsel allerdings sind die meisten Tauchplätze mit dem Auto zu erreichen, so dass der Tauchfreiheit fast keine Grenzen gesetzt sind. Natürlich muß jeder Taucher bestimmte Regeln beachten.
Das gesamte Unterwasserareal steht nämlich unter Naturschutz. Da heißt es Rücksicht nehmen, nichts anfassen, mitnehmen oder berühren und natürlich auch nichts zerstören. Nun, die meisten halten sich daran. Aber es gibt auch Bösewichte. Die bekommen dann erst eine Verwarnung und schlimmstenfalls ein Tauchverbot. Das hat es wirklich schon gegeben.Wir haben uns also ein Auto gemietet, um an einem der vielen Tauchplätze vom Land aus tauchen zu können. Das bedeutet, dass
wir nach dem Frühstück in unserem Zimmer unsere Tauchausrüstung und die Tanks ( Tauchflaschen.) auf die Ladefläche des Autos luden, und dann losfuhren. Getaucht wurde dann an einer Stelle, die wir für geeignet hielten oder die wir schon betaucht hatten und von der wir sehr beeindruckt waren Die Tauchplätze sind an Land alle mit einem gelb angestrichenem Stein gekennzeichnet auf dem der Name des Tauchplatzes steht. Ein Tauchgang dauert immer ca. 60 – 70 Min., oder bis die Luft in den Tanks fast alle ist. Danach legten wir eine angemessene Ruhepause ein, in der wir als erstes sehr viel Wasser getrunken und mitgenommenes Obst, meisten Bananen, gegessen haben. Das Leitungswasser kann man übrigens trinken und es schmeckt sehr gut. Auf der Insel gibt es nämlich eine Meerwasseraufbereitungsanlage. Diese versorgt die ganze Insel mit Trinkwasser

Nach dieser Erholungspause unternahmen wir einen 2.Tauchgang, immer in der Hoffnung, etwas ganz Besonderes zu sehen. Meistens aber genossen wir einfach nur die schöne und noch gesunde Unterwasserwelt mit all den herrlichen Korallen, Fischen, Krebsen, Schnecken und was da sonst noch kräucht und fleucht. Es ist einfach herrlich so durch die Korallengärten zu
tauchen. Da merkt man kaum, wie die Zeit vergeht. Ein Verirren unter Wasser ist an den Tauchplätzen unmöglich. Falls der Einstieg einmal verpasst wird, ist das auch nicht schlimm. Dann wird eben an einer anderen Stelle das Wasser verlassen, die Tauchausrüstung am Ufer abgelegt und einer der Taucher muss zum Auto laufen und es holen. Uns ist dieses zum Glück noch nie passiert. Wir haben immer den richtigen Ausstieg erwischt.

Bei jedem Tauchgang ist natürlich immer die Unterwasserkamera dabei. Schließlich wartet jeder Taucher auf etwas ganz Besonderes, und das möchte ja auch dann anderen gezeigt werden. Übrigens liegt die Sichtweite unter Wasser bei ca. 40m. Das liegt nicht nur an dem sehr klaren Wasser, sondern auch an dem feinen Korallensand der das einfallende Licht reflektiert.In aller Ruhe fuhren wir dann wieder in unser Quartier und luden alles vom Auto ab.

Dann begann das große Überlegen. Taucher können ja vom Tauchen nie genug bekommen. Deshalb entschieden wir uns sehr oft noch für einen Nachttauchgang im Hausriff. Durch viele Tauchgänge bei Tag kannten wir uns dort sehr gut aus und hatten mit der Orientierung keine Probleme.Nachts ist das Tauchen übrigens sehr interessant, denn dann sind die sogenannten nachtaktiven Fische und auch Krebse unterwegs.
Es ist immer wieder ein Erlebnis der besonderen Art, mit einer Tauchlampe bewaffnet Jagdszenen zu beobachten. Sei es wie die Schnapper jagen, ein Tarpon im Lampenlicht einen Fisch erwischt oder eine große Muräne auf Beute geht.
Jeder Tauchgang ist immer ein besonderes Erlebnis


Da wir uns ein Studio gemietet hatten, mussten wir uns natürlich auch selbst versorgen. Das ist kein Problem, denn es gibt 2 große Supermärkte und ein paar kleinere Geschäfte in der Stadt, in denen man für den täglichen Bedarf alles bekommt. Manmuss auf nichts verzichten. Am Hafen befindet sich ein Pavillon, in dem es täglich frisches Obst und Gemüse zu kaufen gibt.

Abends ist es auf der Insel auch sehr interessant. Da beginnt das „Nachtleben“. Als erstes wird man mit einem wunderbaren Sonnenuntergang verwöhnt. Es ist herrlich anzusehen, wenn die Sonne hinter Klein Bonaire verschwindet. Gut zu beobachten ist dieses auf der gesamten Süd-Westseite.. Entweder kann man sich an der Promenade auf eine Bank setzenoder bei der Happy Hour in einem der vielen Lokalitäten den Tag ausklingen lassen. Natürlich nur, wenn wir nicht wieder unter Wasser auf Beobachtungstour sind. Übrigens sind Nachttauchgänge bei Vollmond besonders schön.
Interessant ist auch immer wieder das ,, Leutegucken ". Einige fahren den ganzen Abend an den Lokalen mit ihren aufgemotzten Autos oder Motorrädern vorbei. Na ja, sehen und gesehen werden ist wohl eine tolle Sache.


Obwohl Bonaire eine verhältnismäßig kleine Insel ist, legt dort fast jede Woche ein großes Kreuzfahrtschiff an. Dann legen die Kariben ein Tempo an den Tag, was man sonst gar nicht gewohnt ist. In Windeseile werden Souvenirstände und andere
Verkaufsbuden aufgebaut. Auch für Musik wird gesorgt und am Hafen stehen die Taxis Schlange, um die Touristen über die Insel zu fahren. Zum Glück befinden wir uns dann meistens unter Wasser, so dass wir von dem Rummel nichts mitbekommen.
Am Abend ist dann der ganze Spuk vorbei und es kehrt wieder Ruhe ein. 

Auf diese Weise verging unser Urlaub wie im Fluge, und wir mussten die Heimreise antreten. Es war ein wunderbarer Urlaub und wir haben viel gesehen und erlebt. Ich glaube aber, dass es nicht unser letzter Aufenthalt auf dieser schönen Insel gewesen ist. Deshalb sagten wir auch zu allen Freunden über und unter Wasser nicht Ade sondern
AUF WIEDERSEHEN