Holland mit Rad und Schiff 3.-10. Mai 2008
Eine Seefahrt, die ist lustig und eine Radtour macht viel Spaß. Wir wollten beides und entschieden uns für eine Kombination aus Rad und Schiff.Unsere Wahl fiel auf Holland mit seinen unendlich vielen Kilomertern hervorragend ausgebauten Radwanderwegen., die einen Radreisenden geradezu herausfordern, interressante und erholsame Radtouren zu unternehmen.
|
|
Auf diesem Bild ist die gesamte Tour nachgebildet, die wir mit dem Fahrrad zurückgelegt haben. Während wir mit dem Rad unterwegs waren, fuhr das Schiff zum nächsten Hafen und erwartete uns dort.
Bequemer kann es bestimmt nicht gehen. |
1. Tag: Anreise und Einschiffung in Amsterdam
Mit dem Bus fuhren wir von Hannover nach Amsterdam und quartierten uns für eine Woche auf der Angela Esmee ein. Anschließend bekamen wir die Fahrräder mit einer gut zu bedienenden 7- Gangschaltung, Hand- und Rüchtrittbremsen und abnehmbaren Gepäcktaschen. Die Sättel waren sehr fest und hatten eine Größe, die nicht zu jedem Hinterteil paßten. Wir waren froh, daß wir unsere weichen Sattelbezüge von zu Hause mitgenommen hatten. Ansonsten waren die Räder sehr gut.
Für jede Tagesetappe erhielten wir eine Mappe mit Wegekarten und ausführlichen Beschreibungen der Route. Ein Verirren war somit ausgeschlossen.
|
|
Das ist die Angela Esmee. Das Schiff bietet Platz für ca. 60 Passagiere. Die Fahrräder wurden immer auf dem Oberdeck geparkt. |
Die Kabinen auf unserem schwimmenden Hotel hatten natürlich nicht die Größe eines Hotelzimmers, aber es gab ein Badezimmer mit Toilette und Dusche. Alles etwas eng und gewöhnungsbedürftig, aber sehr sauber. Am 1. Tag unternahmen wir noch einen kleinen Stadtbummel und legten dann ab, um bis Zaandam zu fahren.Während der Fahrt gab es ein erstklssiges Abendessen, ein 3-Gängemenue, einfach super. Auch während der gesamten Reise wurden wir vom Schiffskoch regelrecht verwöhnt.
Morgens gab es ein guter Radfahrerfrühstück und jeder konnte sich für die Tagestour sein individuelles Lunchpaket zusammenstellen. Danach ging es los. Wir fuhren in kleinen Gruppen, machten gemeinsam Rast, schauten uns Sehenwürdigkeiten an umd erreichten etwa gegen 16 Uhr wieder das Schiff. Das anschließende Abendessen hatten wir uns dann regelrecht erradelt und verdient. |
2. Tag: Zaandam - Alkmaar ( ca. 45 - 50 km )
|
|
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir los in Richtung Alkmaar. Die Fahrt führte uns am Freilichtmuseum Zaanse Schans mit seinen traditionellen Holzhäusern und Windmühlen vorbei, bis zu einem Käsehersteller und einem Holzschuhmacher, denen wir bei der Arbeit zusehen konnten. Das war sehr interessant. In Alkmaar übernachteten wir dann wieder auf dem Schiff. Vorher gab es noch einen ausführlichen geführten Stadtrundgang. Alkmaar ist eine sehr alte Stadt mit vielen historischen Gebäuden aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, die noch sehr gut erhalten sind. In Alkmaar findet auch von April bis September wöchentlich ein großer Käsemarkt statt. Der Käse wird hier von vielen Händlern noch mit dem typischen Händeklappen verkauft. |
|
3. Tag: Alkmaar - Den Helder ( ca. 55 km )
|
|
|
Schusters Rappe wird wieder gesattelt, denn heute führt uns der Weg von Alkmaar über das Künstlerdorf Bergen in Richtung Nordsee. Wir fuhren viele Kilometer an der Nordsee entlang und dann durch eine flache Küsten- und Polderlandschaft. Am Wege gab es unzählige Tulpenfelder in allen Farben. In dieser Größenordnung hatten wir so etwas noch nicht gesehen. Natürlich legten wir am Rande dieser Felder auch eine Pause ein, um unsere mitgenommene Verpflegung zu verzehren.
Am Nachmittag erreichten wir dann den Marinehafen Den Helder. Die Räder wurden von der Crew an Bord gebracht und das Schiff steuerte die Insel Texel an, die wir nach etwa einer Stund erreichten. Im Hafen von Oudeschild gingen wir vor Anker. |
|
|
4. Tag: Insel Texel
|
|
|
|
Eine Inselrundfahrt auf der größten niederländischen Nordseeinsel Texel steht heute auf dem Plan, selbstverstänlich mit dem Fahrrad. Wir durchradelten eine wunderbare Naturlandschaft und legten am Meer eine längere Pause ein. Der Strand ist übrigens ohne irgendwelche Gebühren für jeden zugänglich und sehr sauber.Am Nachmittag schauten wir uns das Maritiem & Jutters Museum an. Hier kann man alles sehen, was so im Laufe der Jahre am Strand angespült wurde. Die Jutters sind mal so richtige Strandräuber gewesen. Alles, was sie am Strand fanden, sammelten sie ein. Zum Beispiel Schmuggelware von Schiffen, die von der Piratencrew schnell über Bord geworfen wurde, als sie von der Küstenwacht aufgebracht wurde. Auch der Inhalt von über Bord gegangenen Containern blieb nicht am Strand liegen; ebenso einfach über Bord gespülte Gegenstände.Alles, was nicht niet - und nagelfest war, wurde mitgenommen.Es läßt sich mit ein paar Sätzen gar nicht alles aufzählen, was sich so im Laufe der Jahre angesammelt hat. Das Sortiment reicht vom Autokühler über Fernsehgeräte, jede Menge Unterwäsche, Schuhe, Flaschen,Weinfässer, ein Vogelbauer, unzählige Arbeitshandschuhe, Rettungsringe, Schiffsplanken und allerlei Trödel. Sogar das Skelett eines vor der Insel gestrandeten und verendeten Pottwals und eine aufblasbare Puppe aus dem Beate-Uhse-Sortiment.Da die Inselbewohner nicht reich waren, wurde mit dem Strandgut ein regelrechter Schwarzmarkthandel getrieben. Eigentlich mußte das Strandgut nämlich an den Inselherren oder den Stranvogt abgeliefert werden, aber....! Manchmal wurden sogar Irrlichter aufgestellt, um dem Stranden der Schiffe etwas nachzuhelfen. So lautet jedenfalls die Legende und das ist alles sehr lange her.Heute ist die Strandräuberei ein aussterbender Beruf, denn durch die moderne Navigationstechnik auf den Schiffen ist eine Strandung so gut wie ausgeschlossen. |
|
|
|
5. Tag: Medemblik - Enkhuizen ( ca. 35 km )
|
|
Heute verlassen wir die schöne Insel Texel und fahren nach Den Oever. Wir durchfuhren die Schleuse, die das Ijsselmeer von der Nordsee trennt und dann weiter bis nach Medemblik. Dort angekommen wurden die Fahrräder ausgeladen und wir schwangen uns wieder auf die Sättel.Medemblik ist ein sehr schönes Städtchen mit vielen gut erhaltenen alten Gebäuden, die an eine reiche Vergangenheit erinnern. Dann fuhren wir auf unseren Rädern an der Ijsselmeerküste entlang wieter bis nach Einkhuizen. Unser Schiff lab schon im Hafen, der übrigens sehr schön ist. Abends fand dann noch eine ausgiebige Führung durch die wunderschöne und historische Altstadt statt. Schade nur, dass die Zeit für weitere Aktivitäten nicht reichte, den Einkhuizen ist wiklich seh schön. |
6. Tag: Enkhuizen - Hoorn - Volendam ( ca. 50 km )
|
|
Unsere heutige Etappe führt uns von Enkhuizen über Hoorn und Edam nach Volendam. Die erste Rast fand in Hoorn statt. Hoorn ist wunderschönes Hafenstädtchen am Ijsselmeer und besitzt vier Häfen mit etwa 1100 Liegeplätzen. In der Altstadt gibt es zahlreiche Kaufmannshäuser, Admirslitätsgebäude, Lagerhäuser und Reederwohnhäuser zu sehen. Sie sind alle gut erhalten und man gewinnt den Eindruck, wie es mal vor sehr langer Zeit ausgesehen haben könnte.
Dann fuhren wir weiter in die Käsestadt Edam. |
|
|
Edam ist ein hübsches, altes Städtchen, in dem der runde Käse mit gleichem Namen hergestellt wird. Ursprünglich war Edam eine Hafenstadt an der Zuiderzee und hatte 30 Werften, auf denen Kriegsschiffe gebaut wurden. Mit diesen Schiffen besiegte Admiral De Ruyter im 17.Jahrhundert die englische Flotte und segelte die Themse hinauf.
Heute wird in der Stadt Käse hergestellt. Er schmeckt und schadet niemanden. |
|
Volendam ist eine bekannte Stadt an der Küste des Markermeeres, das ist am südlichen Teil des Ijsselmeeres. Volendam ist auch bekannt durch seinen hervorragend Räucheraal, dem Paling und die Salzheringe: Matjes. |
7. Tag:Volendam - Amsterdam ( ca. 45 km )
|
In Volendam gibt es einen Fischerhafen mit sehr charakteristischen Häusern, vielen Souvenierläden und Kneipen. Hinter dem Deich befinden sich viele enge Straßen und Gassen mit kleinen Fischerhäuschen. Dazwischen sind schmale Grachten. Bei feierlichen Anlässen tragen viele Volendamer noch ihre alten Trachten, die sehr schön aussehen. Volendam und Edam gehören irgendwie zusammen. Volendam heißt " der volle Damm", und entstand bei einem verlandeten Gewässer als Vorhafen von Edam. Da es hier kaum noch Fischerei gibt, lebt die Bevölkerung hauptsächlich vom Tourismus. Volendam war früher ein kleines Fischerdorf und heute ist es ein sehr schönes kleines Städtchen. |
|
|
Auf der letzten Etappe besuchten wir noch eine Käserei. Natürlich durfte dort auch ausgiebig probiert werden, was auch jeder dann tat.Und es schmeckte sehr gut. Unser Weg führte uns dann zu der kleinen Insel Marken. Hier tragen noch viele Frauen ihre alten Trachten, und sie sehen gut darin aus. Dank unseres guten Kartenmaterials mit ausführlichen Wegbeschreibungen fanden wir mühelos nach Amsterdam und zu unserem Schiff.
Nachdem die Räder beim Schiffspersonal abgegeben worden sind, wollten wir auch noch etwas von Amsterdam sehen. Als erstes unternahmen wir eine Grachtenfahrt und erhielten so einen kleinen Eindruck von der Stadt. Anschließend gab es noch einen kleinen Bummel durch die Innenstadt, und dann gingen wir wieder auf unser Schiff. Wir mußten schließlich noch packen und uns vom Schiffskoch ein letztes mal verwöhnen lassen |
|
|
Das war unsere Radtour durch einen kleinen, aber sehenswerten Teil der Niederlande. Es hat uns sehr gut gefallen und wir können diese Tour nur weiter empfehlen.
So, das war die Nordtroute. Es gibt da noch eine Südroute. Diese führt von Amsterdam über Utrecht - Rotterdam - Delft - Gouda - Schoonhoven - Haarlem - Zaanstad und Twiske wieder bis nach Amsterdam. Mal sehen, wann diese Tour auf unserem Programm steht. Sie soll auch sehr schön und interessant sein. Wir werden dann berichten. |
|
|
|
|