............New York............. Niagara............Gettysburg .........Washington............Philadelphia...........
   
Endlich ist es soweit. Unsere Aufenthaltserlaubnis wurde erteilt, wir haben die Koffer und das Reisefieber hat uns gepackt. Auf was warten wir also noch, unsere Reise kann beginnen. Ein Flieger der Lufthansa brachte uns nach New York auf den JFK- Flughafen, von dem wir eigentlich nicht viel gesehen haben. Danach folgte die übliche Prozedur der Einreise. Paßkontrolle, Fingerabdrücke, Foto und anschließend noch der Zoll. Alles verlief sehr ruhig, die Beamten waren freundlich und höflich. Nach ca.einer Stunde war alles erledigt, New York kann also erobert werden. Aber erst einmal wollen wir ja eine Rundreise machen und die Städte des Ostens kennenlernen.

Jeder fängt mal klein an, auch wir. Da wir noch nie in den USA gewesen sind, haben wir uns für das erste Mal diese Rundreise ausgesucht, so eine Art Schnuppertour. Die Reise soll uns von New York nach Niagara, durch Amish Country über Gettysburg nach Washington führen und dann weiter über Philadelphia wieder nach New York zurück. Danach erwarten uns dann 7 Tage in New York, so ganz privat. Wir freuen uns schon darauf und sind gespannt, was wir dort so alles erleben und sehen werden.

   

1. Tag Stadtrundfahrt - New York

Unser erstes Hotel befand sich in der 26. Straße, so daß wir gleich am ersten Abend einen Spaziergang unternehmen konnten. Time Square, Broadway, Madison Square Garden und 7.Avenue. Leuchtende Reklame und viel Menschen, es war alles sehr beeindruckend. Gegen 23 Uhr kamen wir wieder im Hotel an. Man hatte den Eindruck, daß diese Stadt überhaupt nicht schläft.
Am Sonntag holte uns der Bus zu einer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch Manhatten ab. Manhatten ist eine Insel, die vom Hudson und dem East River begrenzt wird. In der Mitte liegt der Central Park, unserem ersten Halt. Die Tour ging weiter am Nationalmuseum vorbei bis in den Stadtteil Bronx. Zurück führte uns der Weg über den Broadway, Grenwich Village, Little Italy, Chinatown bis zum Wintergarten im World Financial Center. Von dort konten wir einen Blick auf den Ground Cero werfen. Anschließend fuhren wir zur Staten Island Ferry. Diese Fähre fährt kostenlos von Manhatten nach Staten Island. Wir haben sie natürlich benutzt und fuhren dabei auch an der Freiheitsstatue vorbei. Im Anschluß daran stand der Nachmittag und Abend zur eigenen Gestaltung zur Verfügung. Wir liefen an der Brooklyn Bridge vorbei bis zum Broadway und auf diesem bis zu unserem Hotel in der 26. Straße. Am Abend machen wir noch einen Bummel auf der 7.Avenue und bereiteten uns auf unsere Rundreise vor.
   
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2. Tag New York - Niagara Falls

Heute verlassen wir New York durch den Holland-Tunnel in Richtung Niagara. Dieser Tunnel trennt New York und New Jersey. Durch diesen Tunnel fahren täglich ca. 70.000 Pendlerbusse in die Stadt New York mit etwa 2 Millionen Arbeitnehmern. Abends geht es dann in die andere Richtung. Wir fuhren auf der Autobahn durch die Appalachen. Das ist ein sehr schönes bewaldetes Mittelgebirge, welches sich auf einer Länge von 2400 Km von Alabama bis in die kanadische Provinz Quebec erstreckt.
Nach einer Mittagspause in Binghamton in Pennsilvenia bogen wir bei Watkins Glen von der Autobahn ab und durchfuhren die Finger Lakes Region. Eine Indianerlegende sagt, daß der große Geist einmal im Zorn die Erde geschüttelt hat und dabei seine Fingerabdrücke hinterließ. Diese füllten sich dann im Laufe der Zeit mit Wasser. Diese Seen werden von unterirdischen Quellen gespeist und frieren deshalb nie zu. Am Senecasee machten wir eine kleine Pause und anschließend nahmen wir an einer Weinprobe in Fox Run Vineyards teil. In dieser Region wird viel Wein angebaut, und der schmeckt wirklich sehr gut. Weiter ging die Fahrt bis nach Geneva, einer sehr gepflegten Stadt am Senecasee, mit traumhaften Villen inclusive Boot und Bootssteg. Hier wohnen bestimmt keine armen Leute.
In Niagara ( Kanada ) kamen wir am frühen Nachmittag an, belegten unsere Zimmer und unternahmen gleich einen Abstecher in die Stadt. Die Sonne ging gerade unter und die Wasserfälle erschienen in einem wunderbaren Licht. Wir gingen weiter in die Stadt und sahen eine Leuchtreklame wie in New York bei Nacht. Bei einer Fahrt mit dem Riesenrad lag uns dann Niagara und die beleuchteten Wasserfälle zu Füßen. Ein wunderbarer Anblick.
   

3. Tag Niagara Falls - Amish Country

Am frühen Vormittag machten wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt einen Abstecher zum Ontariosee. Wir fuhren am Eriefluß entlang, der vom Eriesee in den Ontariosee fließt. Sehr gepflegte Parkanlagen und ein Botanischer Garen lagen am Wege. In der Ferne konnte man sogar die Stadt Toronto erkennen. Danach wurde fakultativ ein Flug mit dem Hubschrauber angeboten. Keine Frage, wir waren dabei. Der Ausblick übertraf unsere Erwartungen, zumal es unser erster Flug mit einem Hubschrauber war. Danach fand noch eine Fahrt mit der "Maid of the Mist" statt. Mit einem starken Motorboot geht es erst zum Fuß der American Falls und dann in den Talkessel der großartigen kanadischen Horseshoe Falls (Hufeisenfälle).  Wasser wirbelt überall herum, und man kann das Abenteuer der Wasserfälle genießen. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde. Vor der Bootsfahrt bekommt man einen Regenmantel, der vor dem Nebel und den Spritzern schützt. Man kann ihn auch als Souvenier mitnehmen.
Nach dieser Fahrt stellte sich der große Hunger ein. Wir fuhren zum 172 m hohen Skylon Tower und genossen bei einer herrlichen Aussicht ein hervorragendes Essen. Übrigens sind die Niagarafälle ca. 52m hoch und etwa 800 m breit, und die Wasserkraft der Fälle wird von den USA und Kanada zu gleichen Teilen genutzt. Geht doch!
Ja, und die erste Brücke über den Niagara hat ein Herr Röbling aus Thüringen gebaut. Sie wurde 1855 fertiggestellt. Herr Roebling ist auch der Kostrukteur der Brooklyn Bridge in New York.
Danach verließen wir Niagara und fuhren in Richtung Amish Country. Wir übernachteten in Williamsport. Der Baustil in Williamsport erinnert an die vielen europäischen Einwanderer.
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4. Tag Amish Country - Gettysburg - Washington D.C.

Heute geht die Fahrt durch die Appalachen am Susquehanna River, dem länsten Fluß an der amerikanischen Ostküste, entlang. Das ist eine der schönsten Landschaften in Pennsilvenia mit großen Waldgebieten. Pennsilvenia wurde von William Penn gegründet. Früher lebten in diesem Gebiet die Indianer, sie wurden von den Europäern vertrieben. Auch die in Europa verfolgten Menoiten kamen nach Pennsilvenia. Von denen spalteten sich die Amish ab. Die größte Gruppe von ihnen lebt in Ohio. Diese Menschen leben noch wie vor 200 Jahren ohne moderne Geräte. Es gibt keine Autos, keinen Strom, kein Telefon, Fernsehen oder Radio. Eine eigene Kirchen haben sie auch nicht. Gottesdienste finden in den Wohnungen statt. Anschließend wird für alle das gleiche gekocht und sie essen gemeinsam. Die Kinder gehen 8 Jahre in eine eigene Schule in der Religion eine große Rolle spielt. Sie lernen dort gerade mal Lesen und Schreiben. Die Amish sind sehr gottesgläubig und besitzen nur religiöse Bücher, keine anderen. Bilderbücher für Kinder gibt es auch nicht. Schwarze Schuhe sind Pflicht und Schmuckstücke, wie Schnallen, Gürtel, Spangen oder Ringe darf keiner tragen. Die Menschen sollen nicht eitel werden. An den Wänden hängen auch keine Bilder, nur ein einfacher Kalender mit Blumen darauf. Menschen und Tiere dürfen nicht dargestellt werden. Handarbeiten ist das einzige Kreative was Frauen machen dürfen.
Einmal dürfen die jungen Leute hinaus in die Welt und alles das tun, was junge Leute so tun. Danach kehren sie wieder in ihre Gemeinden zurück, heiraten einen Amish und bleiben ewig dort wohnen. Die ganze Gemeinde hilft dann beim Hausbau.
Unsere Busreise ging weiter nach Gettysburg. Nach einer ausgiebigen Mittagspause besuchten wir dann das Schlachtfeld. Hier fand die entscheidende Schlacht im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA, die Union) und elf aus der Union ausgetretenen Südstaaten, den Konföderierten Staaten von Amerika, statt. General Meade führte die Nordstaaten an und General Lee die Südstaaten. Diese Schlacht dauerte vom 1.bis 3. Juli 1863. Hier hielt auch Abraham Lincoln seine berühmte Rede. Der Amerikanische Bürgerkrieg war der erste moderne Massenkrieg. Die Südstaaten wurden regelrecht überrannt und kapitulierten. Die nationale Einheit der USA war wieder hergestellt. In diesem erbittert geführten Krieg verloren insgesamt 620 000 Soldaten ihr Leben. Die Abschaffung der Slaverei war der größte Erfolg dieses Krieges und ca. vier Millionen Sklaven erhielten ihre Freiheit.
Nach dem Besuch des Schlachtfeldes fuhren wir weiter nach Washington D.C., der Hauptstadt der USA. Unser Hotel befand sich in Arlington. Zum Abendessen saßen wir in einem der beliebtesten Restaurants in Georgtown. Danach genossen wir eine Lichterfahrt durch die amerikanische Hauptstadt.
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5. Tag Washington D.C.

Unsere heutige Stadtrundfahrt begann mit einem Besuch des National Cemetery in Arlington. Das ist der Militärfriedhof, der auf einem ehemaligen Grundstück von General Lee angelegt wurde. Dort besuchten wir unter anderem das Grab von J.F.Kennedy. Auf diesem Friehof gibt es ca. 330000 Gräber, und jede Woche kommen etwa 20 neue dazu. Weiter fuhren wir über den Potomac River wieder nach Washington. Der Potomac River trennt die Südstaaten von den Nordstaaten, ist über 400 Km lang und trennt auch Virginia von Washington. Wir besuchten die Denkmäler der Vietnam-Veteranen und sahen auch das Weiße Haus. Der Grundstein für das Weiße Haus wurde 1792 gelegt. Damals war alles Sumpfland und heute liegt es mitten in der Stadt. Natürlich wurden auch die obligatorischen Fotos geschossen, das muß wohl so sein. Im Anschluß daran ging es weiter auf der Pennsylvaia Avenue zum Capitol Hill. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit das Luft- und Raumfahrtmuseum anzusehen, was sehr interessant gewesen ist. Der Eintritt war übrigens frei. Danach bummelten wir noch ein wenig durch die Stadt und landeten in einem original irischem Pub. Ja, da stillten wir unseren Durst mit ein paar Guinness um anschließend mit einem Shuttle in unser Hotel zurückzukehren. Wieder ging ein wunderbarer Tag zu Ende, an dem wir viel erlebt und gesehen haben.
Washinton hat 5 Brücken über die täglich etwa 224.000 Autos in die Stadt hinein fahren und am Abendnatürlich wieder hinaus.Und die Regierung ist der größte Arbeitgeber, im Pentagongebäude arbeiten 26.000 Menschen!
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6. Tag Washington D.C. Philadelphia - New York

Heute ist der letzte Tag unserer Rundreise. Unser Ziel ist Philadelphia und anschließend New York. Wir fuhren über Baltimore durch Maryland und Delaware. Hier gibt es viel Industrie, unter anderem High-Tec für das Militär. Baltimore hat etwa 600.000 Einwohner, die meisten sind katholisch. Es gibt viel Farbige und Konflickte zwischen ihnen und Weißen kommen oft vor. Die Stadt wurde 1729 von den Baronen Baltimore gegründet und nach ihnen benannt. In Jahre 1827 wurde hier der Grundstein für die erste Eisenbahnlinie der USA gelegt, und Edgar Allan Poe ist in Baltimore begraben. Ja, und einen großen Hafen hat Baltimore auch.
Wir fahren weiter nach Philadelphia, der Stadt der "Brüderlichen Liebe". Philadelphia ist die zweitgrößte Stadt an der Ostküste, hat 1,2 Millionen Einwohner und liegt am Delaware Fluß. Für jedes kommerzielle Gebäude, welches neu erbaut wird, muß der Stadt ein Kunstwerk geschenkt werden. Es gibt deshalb in dieser Stadt sehr viele Kunstwerke verschiedener Art. In Philadelphia gibt es 82 Universitäten und Collages. Außerdem kann man sich hier die Freihheitsglocke ansehen. Streng bewacht bei freiem Eintritt, wie in sehr vielen Museen und Ausstellungen. Außerdem gibt es hier noch ein sehr schönes Rathaus, welches von 1871-1901 erbaut wurde.
In Philadelphia wurde von Benjamin Franklin, Thomas Jefferson und George Washington der Grundstein für eine neue Nation gelegt. Am 4. Juli 1776 wurde dann hier die Unabhängigkeitserklärung angenommen.
So, das war unser Besuch in Philadelphia, aufschlußreich und interessant. Am Nachmittag fuhren wir dann über den Delaware River auf der berühmtesten gebührenpflichtigen Straße, dem New Jersey Turnpike, nach New York zurück in unser Anfangshotel.
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Dies war eine Reise, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Sie war einfach traumhaft schön. Wir haben viel gesehen und erlebt. Das haben wir vor allem unserer Reiseleiterin Eva zu verdanken, die über ein solides Grundwissen verfügte und auf jede Frage die richtige Antwort hatte. Es hat Spaß gemacht und die Zeit verging wie im Fluge. Danke Eva.
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